Geschenkpapier richtig entsorgen - in welchen Müll kommt Geschenkpapier?

In welche Tonne gehört Geschenkpapier – ins Altpapier, in den Restmüll oder gar in die gelbe Tonne? Diese Frage beantworten wir in diesem Blog-Artikel und erklären auch, anhand welchen Merkmalen man die korrekte Geschenkpapier-Entsorgung erkennt.

Geschenkpapier ist Papier und gehört daher ganz klar in den Papiermüll – oder nicht? Ganz so einfach ist es leider nicht, da ­sich die verschiedenen Geschenkpapier-Sorten, die im Handel erhältlich sind, sehr stark in ihren Eigenschaften unterscheiden und dabei korrekterweise oft genug eher in den Restmüll, als in die blaue Tonne gehören.

In unserem Leitfaden geben wir Tipps und Tricks in einer übersichtlichen Frage-Antwort-Form.

Welches Geschenkpapier ist recycelbar und darf ins Altpapier?

Das Geschenkpapier fühlt sich ähnlich rau an wie Kopierpapier und enthält keine Metallic-, Glitzer- oder Glanz-Elemente? Hervorragend, dann darf das Geschenkpapier in die Papiertonne. Denn mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich dabei um ein sogenanntes „ungestrichenes“ und vor allem unbeschichtetes (!) Geschenkpapier. Hierbei spielt es übrigens keine Rolle, ob das Geschenkpapier aus frischen Papierfasern oder Recyclingpapier hergestellt wurde – beide Papiersorten eignen sich für das Papierrecycling. Wobei eine Papierfaser allgemein nur ca. 5 bis 7 mal recycelt werden kann und danach zu kurz ist für die Wiederverwertung. Papier ist also nicht unendlich oft recyclingfähig (mehr dazu in diesem Artikel). Auch braunes (bedrucktes) Kraftpapier oder schlichtes Packpapier lassen sich im Papiercontainer recyceln.

Übrigens, speziell gekennzeichnete Geschenkpapiere wie z.B. unser dabelino Cradle to Cradle certified ^TM Geschenkpapier können alternativ zum Papierrecycling sogar kompostiert werden. Der Grund dafür: Papiere, die nach dem Öko-Standard „Cradle to Cradle“ gekennzeichnet sind, sind mit dem Fokus auf das Thema Umweltverträglichkeit produziert, weshalb auf bedenkliche Substanzen wie bspw. giftige Farbpigmente, Mineralölrückstände oder (Schwer)metalle wie Blei und Kobalt verzichtet wird. Also ab damit auf den Kompost, in die Bio-Mülltonne oder als verbrannte Asche direkt aufs Gemüsebeet. Auf diese Weise entsteht erst gar kein Müll, den es zu entsorgen gilt, sondern im Sinne eines geschlossenen biologischen Kreislaufes einfach wieder Nährstoff für die Natur.

In welche Tonne kommt Geschenkpapier, das sich glatt anfühlt?

Ein bisschen schwieriger ist die Geschenkpapier-Entsorgung zu beurteilen, wenn das Papier zwar nicht mit Glitzer, Gold & Co. verziert ist, sich aber trotzdem glatt und nicht rau anfühlt. Hierbei kann es sich um ganz unproblematisches, „gestrichenes“ Geschenkpapier handeln, welches vor allem durch mechanisches Walzen in Kombination mit einem Bindemittel geglättet wurde. Ist dies der Fall, steht einer Entsorgung im Papiermüll nichts entgegen. Allerdings könnte es sich aber auch um ein Geschenkpapier mit Plastik-Beschichtung handeln. Für beschichtetes Geschenkpapier ist die gelbe Tonne der richtige Entsorgungsort.

Wie lassen sich diese beiden Geschenkpapier-Sorten also unterscheiden?

Wie Geschenkpapier entsorgen? Sicherheit gibt der Reißtest!

Ob ein (Geschenk)papier mit Kunststoff beschichtet ist, oder nicht, lässt sich mit dem Reißtest überprüfen. Hierfür reißt man das Geschenkpapier einfach ein Stückchen ein. Kommen dabei nicht nur Papierfasern zum Vorschein, sondern auch eine (zumeist hauchdünne) Folie, gehört das Geschenkpapier in den gelben Sack. Tipp: Wer sich unsicher ist, kann beim Reißtest den Vergleich mit einem normalen Kopierpapier oder einem Papier von einem Schreibblock machen.

Welches Geschenkpapier darf nicht in den Papiermüll?

Grob unterteilt, sprechen die folgenden Gründe gegen eine Entsorgung von Geschenkpapier im Papier-Container:

1. Aluminium-, Lack- und Glitzer-Beschichtungen: besser in den Restmüll

Insbesondere an Weihnachten darf es bei vielen ein wenig mehr Glamour beim Geschenkeverpacken sein, weshalb bevorzugt Geschenkpapiere zum Einsatz kommen, die metallische und durchsichtig glänzende Aufdrucke tragen oder auch mit einer Art Glitzer-Kleber versehen sind. Dies mag zwar besonders edel wirken, doch was da so schön funkelt und strahlt, macht sich beim Papierrecycling weniger gut.

Bei metallischen Verzierungen in Gold und Silber oder aber auch in Rot, Grün und Blau handelt es sich in der Regel um eine dünne Folie, welche mit Aluminium bedampft wurde. Durchsichtige Glanzbeschichtungen entstehen zumeist durch das Schmelzen von Kunststoffharzen, die sich dadurch fest mit dem Papier verbinden.

Während kleinere Mengen dieser Verzierungen unter Umständen bei der Altpapieraufbereitung noch mit einem Sieb abgeschöpft werden können, wird es spätestens bei großflächigen „Veredelungen“ kritisch.

Als Faustregel gilt: Sind mehr als 30% der Papier-Oberfläche mit Gold und Glitzer bedeckt, ist das Geschenkpapier am besten im Restmüll aufgehoben.

Neben dem Aspekt des Papierrecyclings gibt es aber noch einen weitere Grund, warum man besser auf veredelte Geschenkpapiere verzichten sollte: So raten Umweltverbände wie die Deutsche Umwelthilfe, Müllverarbeiter wie der Verband der österreichischen Entsorgungsbetriebe und wissenschaftliche Expert*innen allgemein vom Kauf von Aluminium-verziertem Geschenkpapier ab, da nicht nur die Entsorgung, sondern auch die Gewinnung von Aluminium problematisch ist und mit ökologischen sowie sozialen Nachteilen einhergeht. (Ausführliche Informationen dazu finden sich auch in diesem Artikel zum Thema „Geschenke nachhaltig verpacken“ auf unserem Blog.)

2. Geschenkpapier mit Kunststoff-Beschichtungen: ab in den gelben Sack

Das Geschenkpapier glänzt sehr stark im Licht, wirkt sehr stabil und fühlt sich wunderbar glatt an - fast gar nicht mehr wie richtiges Papier… tja, dies wird vermutlich wohl daran liegen, dass hier auch gar kein normales, sondern ein beschichtetes Papier vorliegt. Wer sicher gehen will, führt den oben beschriebenen Reißtest durch. Denn klar ist: Beschichtetes Geschenkpapier gehört genauso wie Geschenkfolie in den gelben Sack und nicht in den Papiercontainer.

3. Geschenkpapier mit zu viel Klebeband: Restmüll ratsam

Von wegen viel hilft viel – ein übermäßiger Gebrauch an Klebeband, mag zwar das Geschenkpapier sicher verschließen und das Geschenk vor neugierigen Blicken schützen, hilft der Umwelt allerdings leider wenig. Denn je verklebter das Geschenkpapier ist, desto schwieriger wird es, die noch brauchbaren Papierfasern bei der Altpapier-Aufbereitung davon zu lösen. Mal ganz abgesehen davon, dass handelsübliches Klebeband aus Plastik besteht und damit eh nichts im Altpapier zu suchen hat. Gleiches gilt übrigens auch für Versandkartons und Pappen, die mit Paketklebeband zugekleistert sind. Diese werden oftmals per Hand aussortiert und dann zur Energiegewinnung verbrannt. Dann also lieber direkt in den Restmüll.

Wir hoffen, unsere Übersicht hat euch geholfen, die Frage "In welchen Müll gehört Geschenkpapier" zu beantworten.

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Fotos: dabelino, Unsplash